„Fotografieren ausdrücklich erlaubt.“ Ein Satz, den man nicht bei vielen Muesumsbesuchen findet. Aber hier im Historischen Museum in Speyer ist das ein bißchen anders. Dort begeistert momentan die Ausstellung „Das Sams und die Helden der Kinderbücher“ viele Besucher. So viele, dass die Austellung, die eigentlich nun schon beendet sein sollte, bis zum 5. Mai 2019 verlängert wurde. So viel vorab: dringende Empfehlung!
Gerade bei Schmuddelwetter, ist ja am Wochenende häufig die große Frage: was machen wir denn mal? Mein Bedürfnis, auch mal aus Mainz rauszukommen ist da meist groß. Zufällig habe ich via Instagram die Sams-Ausstellung entdeckt und wir haben uns kurzerhand auf den Weg nach Speyer gemacht. Übrigens, wer es nicht weiß: in Speyer kann man mit Kindern getrost auch mal ein ganzes Wochenende verbringen. Neben dem wirklich riesigen Historischen Museum, findet ihr dort auch noch das Technik-Museum sowie das SeaLife, um nur die größten Orte zu nennen.
Zurück zur Ausstellung. Ins Leben gerufen wurde sie anläßlich des 80. Geburtstags von Paul Maar, Erschaffer des Sams. Es geht aber nicht ausschließlich um das Sams, sondern dient lediglich als Aufhänger. Präsentiert werden in verschiedenen Räumen die Helden meiner Kindheit und auch der heutigen Kinder. Die Kinderbuch-Klassiker also. Die Ausstellung ist daher für jedes Alter zu empfehlen, auch ohne Kinder.
Die unterschiedlichen Räume präsentieren jeweils eine Szene aus den Büchern, wie die Küche der Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf, die Werkstatt des Meister Eder und seines Pumuckel, die Höhle der Olchis, das Hexenregal der kleinen Hexe und vieles mehr. Auch der Grüffelo, Räuber Hotzenplotz, Jim Knopf mit seiner Emma oder Pünktchen und Anton sind teilweise mit Requisiten vertreten.
Was die Ausstellung in meinen Augen so besonders macht, sind die liebevollen Details. Es gibt für Kinder unwahrscheinlich viel zu entdecken, anzufassen und lustige Fotos zu machen. Es gibt an den Wänden Informationen zu den Autoren, die aber so dosiert sind, dass sie von Erwachsenen auch in kurzer Zeit gelesen werden können, bevor das Kind weiter möchte. Wer mehr Zeit hat (bzw. größere Kinder), kann auch einen Audioguide nehmen, der übrigens unter anderem von Paul Maar selbst eingesprochen wurde. Die Kinder können Rätsel raten, sich verkleiden, sich so stark fühlen wie Pippi oder einfach malen.
Ein schönes Detail finde ich zudem, dass das Sams durch die Ausstellung führt und an allen Stationen immer wieder Fragen zum Nachdenken stellt. Vor allem mit größeren Kindern eine schöne Möglichkeit, auch in die Diskussion zu gehen.
Alles in allem wirklich eine unbedingte Empfehlung. Trotz großem Betriebs hat sich die Menge aber gut verlaufen, auch an einem regnerischen Sonntag Nachmittag.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Lust darauf machen. Unsere Große zehrt auf jeden Fall noch von den tollen Erlebnissen.