Eine Woche ist es schon wieder her, da öffnete das Alte Postlager seine Tore für eines der Mainzer Großevents. Die Stijl. Alle halbe Jahr beglücken uns junge Labels, Designer und Foodies mit ihren neusten Kreationen und bringen uns dazu, jedes Mal mehr Geld auszugeben, als wir wollten. Es mutet fast an wie ein IKEA-Besuch: eigentlich wollte ich ja nur mal schauen! Ja, ja…
In diesem Jahr überlegte ich erstmals, ob ich tatsächlich wieder hingehen soll. Denn das Bild ist immer wieder das gleiche. Ich stehe am Bahnhof und warte auf Freunde. Währenddessen laufen ziemlich viele huttragende und 80er Jahre anmutende modische junge Menschen an mir vorbei. Unverkennbar in großer Zahl auf dem Weg zum Alten Postlager. Das ist immer genau der Punkt, an dem ich bemerke, dass ich gar nicht mehr ganz so jung bin. Natürlich immer noch ziemlich jung…aber eben nicht mehr ganz so jung. Die 3 steht nun schon lange genug vorne, um sich daran gewöhnt zu haben. Und das Zugehörigkeitsgefühl schwindet ein wenig. Ist die Stijl noch der richtige Ort für mich? Schauen wir den Tatsachen in die Augen: bei meinem Besuch ziehe ich den Altersdurchschnitt der Stijl nach oben. Und…bäm…ja, das macht mir was aus.
Aber ich war trotzdem da. Denn ich mag diese kleinen (naja, eigentlich gar nicht so kleinen) Designmessen. Zugegeben, mit der Mode kann ich reichlich wenig anfangen. Aber da gibt es noch sehr, sehr viel andere Dinge, die einfach HIER schreien. Mir direkt ins Gesicht. Und so war es auch schon geschehen, dass ich nach ca. 1/5 des Weges die erste Tüte mit mir herumschleppte. Kurz später die nächste.
Ziemlich entzückt bin ich jedes Mal von den Schmuckständen. Ganz ehrlich: ich möchte praktisch alles kaufen! Die Tatsache, dass ich fast keinen Schmuck trage, lassen wir mal außer acht. Jedes, aber auch jedes Mal bleibe ich bei nicenicenice hängen. Hier habe ich schon das letzte Mal zugeschlagen, daher konnte ich mich einigermaßen zügeln. Aber ich könnte Ewigkeiten vor dem wundervollen Design stehen und jedes einzelne Teil in mich aufsaugen!
Schwäche Nummer zwei sind bei mir ja bekanntermaßen Postkarten. Ich könnte einen eigenen Karten-Laden aufmachen. Ich kaufe ca. 4x so viele Karten, wie ich bräuchte. Genauso wie Poster. Nur leider kann man Poster so schlecht sammeln und sie sind tatsächlich zu schade, um sie nicht aufzuhängen. Bei FORMART gibt es einen Spruch „Läuft bei mir. Rückwärts und bergab, aber läuft.“ Finde ich großartig!
In diesem einfach grandiosen Kartenkoffer von schebbs bin ich ziemlich fündig geworden. Eine davon habe ich praktisch für euch gekauft. Die werdet ihr ganz bald zu sehen bekommen.
Dann habe ich Lichtliebe entdeckt. Wow! Liebe auf den ersten (Licht-)Blick. Diese Lampen in Holzfassung! Ich fühlte förmlich, wie mein Geldbeutel zuckte und schrie. Oder eher die Lampen? Sie wollten zu mir. So gern! Aber da waren schon diese anderen Tüten und diese Stimme in meinem Kopf, die mir sagte: lass es, sei vernünftig! Diese böse (oder gute?) Stimme hat gewonnen. Doch jedes mal, wenn ich dieses Foto anschaue bin ich nicht so sicher, ob ich die Stimme nicht mit meinem Portmonnaie hätte erschlagen sollen. Ich fühle, dass diese Lampen-Nina-Story noch nicht an ihrem Ende angelangt ist.
Tja, und so war mein Besuch auf der Stijl. Möglicherweise könnt ihr nach diesen emotionalen Zeilen feststellen: man ist nie zu alt für die Stijl! Ich war sogar so angetan, dass ich beinahe nochmal gegangen wäre. Weil ich so spät war, hatte ich das Gefühl, nicht alles gesehen zu haben. Dafür gab es aber auch kein Anstehen und kein Gedränge! Sogar mit Kinderwagen war es kein Problem! I lijke. Bij, bij und bis zum nächsten Mal…
Vielen Dank auch an die liebe Jaqueline von der Stijl, die uns zu einer kleinen Bloggertour eingeladen und ein paar Hintergründe gegeben hat, die ich jetzt nicht mehr unterbringen kann, weil ich lieber meine Begeisterung teilen wollte. Und an die Rhein-Main-Bloggerconnection: dreieckchen, mein feenstaub und kathastrophal. Hüpft mal zu den Mainzer und Wiesbadener Damen rüber!