Es ist wohl kein Geheimnis mehr, ich bin ein echter Gefühlsdusel…manchmal auch Gefühlswrack. Irgendwie bin ich mit ziemlich vielen Herzschlägen, Tränen, Gedanken und Gefühlen ausgestattet. Hin und wieder ein bißchen zu viel von allem. Das ist manchmal ganz schön anstrengend, aber manchmal auch ziemlich schön.
Denn dann passiert etwas. Ich sitze zwischen dem großen Aufräumchaos zu Hause. Die Sonne scheint, aber ansonsten ein Tag wie jeder in der Woche. Zwischen meinen Ordnungs-Putz-Bemühungen checke ich mal schnell mein Handy. Eine neue Nachricht auf dem Blog. Eine von euch. Da wird gesagt, dass jemand meine Bilder toll findet, meinen Blog toll findet und überhaupt stehen da viele nette Worte. Und dann? Ich freue mich. Ich schaue aus dem Fenster und sehe den strahlend blauen Himmel. Ich sehe diesen unfassbar tollen Blick auf die Kirche neben uns. Ich höre ganz viel Stille. Tränen laufen mir über das Gesicht. Ich bin glücklich.
Es ist mir bewusst, dass sich das alles gerade irgendwie ein wenig verschroben anhört. Aber manchmal sind es diese kleinen Momente. Zwei nette Sätze. Und plötzlich überfällt einen eine Welle von Dankbarkeit. Für alles. Dafür, dass ich hier leben darf. Dafür, dass es uns gut geht. Dafür, dass ich einen tollen Job habe. Dafür, dass ich heute morgen aufgewacht bin und mein Mann und meine Tochter Arm in Arm geschlafen haben und ich sie beobachten durfte. Dafür, dass Menschen lesen, was ich schreibe. Dafür, dass ich Menschen um mich habe, die mich lieben. Dafür, dass mein Leben, mein Leben ist. Nicht perfekt. Stattdessen häufig anstrengend und auch oft genug anders, als ich es in diesem Moment möchte. Und dann ist es doch wieder perfekt. Und das überfällt mich in solchen Momenten und lässt mich tränenüberströmt vor einem Fenster stehen und in die Leere blicken.
Ausgelöst von zwei Sätzen, die einer von euch völlig ahnungslos in den Computer getippt hat. Unbekannterweise bin ich Dir da draußen sehr dankbar, für diesen tollen Moment. Und sollten wir nicht viel öfter mal einfach was nettes zu anderen sagen. Ist ja völlig egal, in welchem Rahmen. Ob der Kassiererin an der Kasse oder unseren Eltern, wem auch immer. Manchmal geht es nicht um die Aussage an sich, sondern um das Gefühl, das ausgelöst wird. Brauchen wir das nicht alle manchmal zwischen unserem Alltagstrott, der so sehr nerven kann. Obwohl im Grunde alles gut ist?
Ich danke euch auf jeden Fall für alle netten Worte, die mich in der letzten Zeit erreicht haben. Manchmal rühren sie mich tatsächlich zu Tränen. Mich alten Emotions-Heini. Ich hoffe, euch sagt heute jemand etwas ebenso schönes. Ich würde es gerne. Danke!
Habt ganz wunderbare Weihnachten!